Die Geschichte Sardiniens ist durch viele Eroberungen, welche hauptsächlich durch die Uneinigkeit der Sarden begünstigt wird, gekennzeichnet.
Die erste Besiedlung datiert ma ungefähr auf das Jahr 600.000 v.Chr.
Aus dieser Zeit wurden in der Nähe von Anglona/Perfugas steinzeitliche Werkzeuge gefunden.
Erste Kermaikfunde datieren widerum auf einen Zeitraum um das 6. Jahrtausend v.Chr.
In der Folgezeit, ca. Ab 4000 v.Chr. Entstanden auf Sardinien viele verschiedene Kulturphasen, von denen mit Sicherheit die San Michele-Kultur (benannt nach dem Fundort, der Grotte San Michele bei Ozieri) ab bekanntesten sein dürfte.
Hierbei handelt es sich um friedlebende Fischer, Bauern und Hirten, welche in Einklang auf der Insel lebten.
Es wurde Keramik mit Spiralen, Menschen und Ornamenten gefunden, welches sich auf diese Zeit datieren lassen.Diese können heutzutage im Nationalmuseum von Cagliari bewundert werden.
Zu Beginn des 18 Jahrhunderts v.Chr. Entsteht die berüchtigte Nuraghierkultur, von der bis heute noch wenig bekannt ist.
Hiebei handelt es sich um verschiedene, untereinander verfeindete Hirtencläne. Die Nuraghier kamen durch ihre Nuraghen-Türme (kegelförmige Steintürme) zu großer berühmtheit, da diese noch heute überall auf der Insel verstreut zu finden sind.
Im 9. Jahrhundert anno Domini ließen sich die Phönizier an den Küsten nieder. Zu Beginn trieben sie noch regen Handel mit den Nuraghiern und gründeten währenddessen bedeutende Städte wie z.B. Karali, welches das heutige Cagliari ist.
Nach einiger Zeit gaben sich die Phönizier aber nicht mehr zufrieden mit dem Handel und begannen aufgrund des Silber- und Eisenerzvorkommens einen Krieg mit den Nuraghern.
Infolgedessen wurden die Nuragher nahezu komplett vernichtet und die Phönizier übernahmen die Herrschaft über die Mittelmeerinsel.
Ungefähr 200 Jahre später landeten die Karthager auf Sardinien, welche aus den westlichen Stämmen der Phönizier hervorgegangen waren, und unterjochten die Insel. Ihr Hauptinterresse lag vor allen Dingen im Eisenerzvorkommen in der Bergen, welches sie im Laufe der Zeit auch vollkommen ausbeuteten. Und zu allem Übel schleppten sie neben ihrer Gier auch noch die Malaria ein, welche in Zukunft ein großes Problem für die Sarden wurde.
Zur Mitte des dritten Jahrhunderts vor Christus begann der zweite punische Krieg. Im Jahre 238 v.Chr. Wurden die Sarden, welche mit den Karthagern verbündet waren, in einer großen Schlacht beim heutigen Cagliari von den Römern besiegt. Infolgedessen errichteten die Römer eine bis dahin ungekannte Schreckensherrschaft. Sie verschleppten ca. 100.000 Sarden auf das Festland, wo sie zum größten Teil versklavt wurden.
Im Gegenzug wurden alle Menschen, die in Rom nicht gewollte waren (Christen, Juden, Verbrecher etc.), nach Sardinien gebracht, es wurde somit ein überdimensionales Gefängniss, vergleichbar mit Australien im British Empire.
Die Römer blieben verhältnismäßig lange auf Sardinien, insgesamt waren es rund 700 Jahre.
Im Jahre 534 n.Chr. Fielen die Byzantiner in Sardinien ein. Man sollte hierzu wissen dass vor einiger Zeit das römische Reich in zwei Teile gespalte wurde. Byzanz ist ein anderer Name für das oströmische Reich.
Mit dem Einfall der Byzantiner ging auch die Zwangschristianisierung der im Berglang lebenden Hirten einher.
Zum Jahr 711 n.Chr. fielen die Sarazenen (Araber) auf Sardinien ein. Es kam zu mehreren Schlachten mit den Byzantinern. Es kam zu vielen Raubzügen und Brandschatzungen.
Im Jahre 1015 n.Chr. Verlangte der damalige Papst von den italienischen Stadtstaaten Pisa und Genua aufgrund der sarazenischen Besetzung die Befreiung der Insel von den ”Ungläubigen”.
Die gelang auch, aber die Italienier fanden gefallen an der blühenden und grünen Insel, weshalb es zu einem Krieg zwischen Pisa und Genua kam. Die Sarden hatten sich unterdessen in 4 Lager aufgespalten, welche sich abwechselnd mit den verfeindeten Parteien verbündeten. Die Pisaner erlangten nach einigen Schlachten schließlich die Oberhand
Allerdings brachten die Pisaner und Genuesen auch positive Aspekte mit auf die Insel.
Sie holten z.B. Christliche Mönche auf die Insel, welche widerum prächtige Klöster und Kirchen bauten, die bis heute noch zu bewundern sind.
Im Jahre 1297 n.Chr. Überließ Papst Bonifatius VIII. Dem spanischen König Jakob II. Von Aragon die Insel als Lehen.
Im Jahre 1323 treffen pisanische und spanische Stretmächte bei Cagliari zu einer entscheidenden Schlacht aufeinander, in welcher die Pisaner von den Spaniern vernichtend geschlagen wurden.
Zu dieser Zeit wütete die Pest und Malaria verheerend auf der Insel, ein Großteil der Menschen lebten in großer Armut, während es sich die winzige, priviligierte Oberschicht gut gehen lässt.
Ab 1713 gehört die Insel nun zum Österreichischem Herzogtum. Sie wurde vom spanischen König dem österreichischen Herzog zugesprochen und unterfiel damit dem Herzogshaus der Savoyen. Infolgedessen wurde Sardinien im Jahr 1720 innerhalb des Savoyischen Reiches zum Königreich erhoben. Zum ersten König wurden Vittorio Amedeo II. Von Savoyen ernannt und italienisch als Amtssprache eingeführt. 1833 kommt es auf der Insel zu einer Malariaepedemie, weshalb viele Menschen die Insel verließen. Im Jahre 1847 fusionierte das Königreich mit dem Piemont, welches ebenfalls ein Königreich innerhalb des Savoyischen Herzogtums war.
Als 1861 die Vereinigung zum italienischem Staat erfolgt wird das Königreich Sardinien-Piemont ebenfalls eingegliedert.
Im ersten Weltkrieg fallen 14.000 Sarden, was, gemessen an der Gesamtbevölkerung Sardiniens, die höchsten Prozentzahl innerhalb Italiens ist.
Während des zweiten Weltkriegs werden die sardischen Städte Olbia, La Maddalena, Alghero, Porto Torres und vor allem Cagliari (welches zu gut 60% zerstört wurde) von den Aliierten bombadiert.
1946 wird Italien eine Republik, innerhalb welcher Sardinien zu einer autonomen Region ernannt wird.
Nach der Gründung der NATO werden viele ihrer Militärbasen auf Sardinien errichtet.